Anstelle des Herrenhauses baute Piotr Komierowski im Jahr 1680 ein barockes einstöckiges Herrenhaus. Weitere Jahrhunderte vergingen, und die Familie Komierowski aus Komierowo vergrößerte allmählich ihre Güter sowie ihren politischen Einfluss, der immer weiter über die Grenzen ihrer Hauptresidenz hinausreichte. Um die Wende vom 19.
zum 20. Jahrhundert baute Roman Komierowski das barocke Herrenhaus im pseudogotischen Stil nach einem Entwurf von Wiktor Stabrowski um.

Nach dem Tod von Roman Komierowski erbte sein Sohn Tomasz das Anwesen, der in den Jahren 1924-1929 den Palast im neobarock-klassizistischen Stil nach dem Entwurf des Architekten Adam Ciborowski ausbaute. Den letzten Hausherrn in Komierów, Tomasz, erschossen die Deutschen im September 1939, und die deutsche Armee machte den Palast zu ihrem Sitz, wo sie bis zum Ende des Krieges blieb.

Die deutsche, später sowjetische Besatzung verschonte weder die Palastsammlungen, noch die Bibliothek oder die seit dem 15. Jahrhundert sorgfältig gesammelten Familenporträtsammlungen.

In den Nachkriegsjahren hatte der Palast verschiedene Funktionen: Arbeitsstätte für Gefangene, Lager, Sitz des PGR und Zentrum für Jugendreitlager. Der Sohn des letzten Besitzers des Gutes, Andrzej, lebte nach dem Krieg außerhalb Polens.


Er kehrte 1991 in die Heimat zurück, da ein Gesetz zum Rückgaberecht der Güter an die rechtmäßigen Eigentümer in Kraft treten sollte. Leider wurde dieses Gesetz niemals Realität und Andrzej (der 5. von links) verbrachte zusammen mit seiner Frau Janina Komierowska (die 1. von links) die letzten Jahre seines Lebens in Sępólno Krajeńskie. Er starb 1994 in Bydgoszcz. Seinem Wunsch entsprechend wurde er auf dem Friedhof in Komierowo beigesetzt.

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Im Jahr 2003 kaufte die Masowische Familienlinie den Palast vom Staatsschatz zurück. Das Gebäude war verfallen, und andere Elemente wie z.B. das Dach oder die Dachrinnen wurden fortlaufend von lokalen Dieben gestohlen und beschädigt. Die Familie bemühte sich viele Jahre um finanzielle
Unterstützung vom Staat für den Wiederaufbau des Palastes, erhielt diese aber nie.

Die Renovierung des Palastes finanzierte die Familie Komierowski vollständig aus eigenen Mitteln, ohne staatliche Hilfe.